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Planung

Der zeitaufwendigste Teil beim Bau des Ogermobils, war die Planung der Wohnkabine. Neben den Anforderungen, welche schon oben beschrieben wurden, sollte die fertige Kabine noch folgende Eigenschaften haben:



-  niedriger, möglichst mittiger Schwerpunkt
-  permanenter Zugang vom Fahrerhaus
-  Zugang zum Fahrerhaus soll abschließbar sein. einigermaßen einbruchssicher
-  keine Sperrholzkisten Optik der Möbel
-  alltagstaugliche Anordnung der Möbel
-  großzügiges Raumgefühl, hell und gut belüftbar.

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Kabinenfertigung

Die Kabine (Außenmaß 4,0 m x 2,0 m x 2,0 m) haben wir von Bocklet in Koblenz fertigen und auf dem Fahrgestell montieren lassen. Die Kabine ist elastisch gelagert und kann sich gegen den Rahmen und das Fahrerhaus bewegen. Verwindungen des Rahmens werden somit nicht in die Kabinenkonstruktion eingeleitet.


Zugänge, Belichtung und Belüftung

Der Zugang zur Wohnkabine erfolgt vom Fahrerhaus und von der Rückseite. Der Verzicht auf eine seitliche Tür ermöglicht eine bessere Ausnutzung des Innenraums. Zusätzlich verbessert die Anordnung einer Tür an der Rückseite die Nutzbarkeit der Stauräume, da schlecht erreichbare Eckschränke entfallen.
Der Durchgang zum Fahrerhaus läßt sich mit einem isolierten, elektrisch betriebenen Fensterrolladen verschließen. Die hintere Tür wird neben dem Schloß durch den Reserve- und Fahrradträger zusätzlich gesichert.


Als Fenster haben wir die Echtglasfenster von KCT gewählt. Die Fenster sind zwar sehr schwer und auch ziemlich teuer, schließen aber sehr dicht, sind schwer aufzubrechen und sind höhentauglich.

Zur Belüftung dienen ein Dachfenster im hinteren und eine Dachluke mit Lüfter im vorderen Bereich.

Sitz- und Schlafbereich

Die vordere Hälfte der Kabine ist der Sitz- und Schlafbereich. Im Fahrmodus stehen auf der linken Seite zwei gegenüberliegende Sitzplätze mit in der Außenwand versenkbaren Tisch zur Verfügung. Auf  der rechten Seite haben wir eine Couch für das Nickerchen zwischendurch.



Im Wohnmodus werden die Sitze und die Couch mit wenigen Handgriffen in ein Doppelbett von 1,90 m x 1,90 m verwandelt. Die Dachluke und die Fenster sorgen für die nötige Querlüftung in der Nacht. Die Dieselstandheizung sorgt im Winter für Wärme.

Mit den Rollos an den Fenstern, der Dachluke, dem Dachfenster und dem Rolladen zum Fahrerhaus läßt sich der Innenraum in der Nacht bei Bedarf komplett verdunkeln.

Küchenbereich

Im hinteren Teil der Kabine sind die großen Schränke und der Küchenbereich angeordnet. Auf der linken Seite sind der Gaskocher, das Waschbecken und eine Arbeitsfläche angeordnet. Auf der rechten Seite ist im unteren Bereich die mit zwei separaten Abteilen versehene, 80 Liter fassende Kompressor Kühl- und Gefriertruhe eingebaut. Weiterhin sind großvolumige Schränke und eine Ablagefläche vorhanden. Die Küchendünste werden über das Dachfenster abgeleitet.



Sanitärbereich

Auf einen Sanitärbereich oder Dusche im Innenraum haben wir verzichtet, da ein Sanitärbereich - nach unserer Meinung – lediglich den knappen Platz verschwendet. Für die tägliche Körperhygiene steht das Spülbecken und - bei entsprechenden Temperaturen – die Außendusche zur Verfügung. Als Notmaßnahme haben wir eine Chemietoilette dabei. Ansonsten nutzen wir die Möglichkeiten die sich uns in der freien Natur bieten.


Wasserversorgung

Die Wasserversorgung erfolgt über einen 150 Liter fassenden Tank, der unter der Kabine zwischen den Rahmenrohren im hinteren Rahmenüberstand eingebaut ist. Der Tankk wird von außen befüllt. Die Wasserentnahme erfolgt mit einer Pumpe, die über einen abschaltbaren Wasserfilter sowohl das Wasch- und Spülbecken, als auch die Außendusche versorgt.



Stromversorgung

Neben Wasser ist Strom die wichtigste Resource wenn man mit dem Fahrzeug autark sein will. Die Dimensionierung der Elektroanlage ist deshalb besondere Aufmerksamkeit zu widmen, d.h. während das Fahrzeug steht, muß - über einem Zeitraum von 24 Stunden betrachtet – mindestens soviel Strom erzeugt und gespeichert werden, wie Strom verbraucht wird.

Im Ogermobil ist die Kühltruhe der größte Verbraucher. Bei Außentemperaturen von über 40° verbraucht sie etwa 90 AH in 24 Stunden. Davon entfallen etwa 40 AH auf die Nachtstunden. Der Strombedarf für Beleuchtung ist dagegen zu vernachlässigen, da zur Beleuchtung ausschließlich LED-Leuchten installiert wurden und somit selten mehr als 1 oder 2 AH pro Tag verbraucht werden. Ein weiterer wichtiger Faktor n der Energiebilanz sind elektronische Geräte wie Laptop und Videokamera. Das Aufladen der Akku's dieser Geräte kann – in gewissen Grenzen – jedoch dem Energieangebot angepasst werden, so daß bei der Dimensionierung der Anlage der Bedarf dieser Geräte nicht zu 100 % berücksichtigt werden muß.

Die elektrische Anlage im Ogermobil ist so ausgelegt, dass - bei extremer Hitze - die beiden Solarmodule auf dem Dach die 100 AH Batterie für den Innenraum bis spätestens Mittags wieder komplett aufgeladen haben, so dass die überschüssige Energie am Nachmittag für das Aufladen der Akku's der elektronischen Geräte genutzt werden kann.

Sollte das Wetter schlechter und kühler – und damit die Sonneneinstrahlung geringer – sinken Energieverbrauch und Energieerzeugung etwa proportional, d.h. die Anlage ist auch für diese Bedingungen ausreichend dimensioniert.
All diese Überlegungen sind nur wichtig wenn wir nicht fahren. An den Tagen an denen wir mit dem Ogermobil fahren, liefert die Lichtmaschine des Motors soviel Energie, dass ohnehin ein Überangebot an Strom vorhanden ist.
Unsere Erfahrungen mit der Solaranlage nach über 400 Tagen Dauerbetrieb sind überaus positiv. Lediglich an zwei Tagen haben die Solarpaneele nicht ausreichend Strom geliefert um die Batterie voll aufzuladen. An diesen Tagen waren wir in der tropischen Regenzeit unterwegs. Es war ganztags regnerisch und bewölkt.

Zur Überwachung der elektrischen Anlage und zur gezielten Zu - und Abschaltung von einzelnen Verbrauchern haben wir ein zentrales Schaltpaneel installiert. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit das Ogermobil an ein externes 220 V Wechselstromnetz anzuschließen. Zudem zählen ein Batterieladegerät, ein Spannungswandler und diverse Meß- und Anzeigeinstrumente zur Anlage. Diemehr als 300 m an elektrischen Leitungen sind in Kabelkanälen, die am oberen Wandabschluß montiert sind, verlegt.

Gasversorgung

Nachdem klar ist, dass die Kühltruhe ausschließlich mit elektrischer Energie betrieben wird, ist nur noch zu entscheiden, wie die Kochstelle betrieben wird. Wir haben uns dazu entschieden, unseren Herd mit Propangas zu betreiben. Dazu sind zwei Flaschen mit jeweils 11 KG Inhalt installiert. Der Gasflaschenschrank ist ausschließlich von außen zugänglich. Unser Gasvorrat dürfte - zum Kochen - für etwa 4-6 Monate reichen. Wir gehen davon aus, dass wir unterwegs genug Möglichkeiten finden werden, die Flaschen wieder aufzufüllen.

Druckluftversorgung

Brauch man Druckluft im Auto überhaupt? Wir meinen ja. Insbesondere wenn die ernsthafte Wahrscheinlichkeit besteht durch Weichsand zu fahren. Zum wieder Auffüllen der Reifen ist ein leistungsstarker Kompressor äußerst hilfreich. Wenn dann genug Platz an Bord ist und auch das Gewicht nicht bis auf das letzte Gramm ausgereizt ist, ist es kein großer Schritt mehr noch einen Drucktank einzubauen. Schon ergeben sich neben dem Aufpumpen von Reifen viele neue Möglichkeiten. Wir haben uns noch einen Druckluft betriebenen Schlagschrauber, einen Ausbläser und ein richtig lautes (zuschaltbares) Horn zugelegt.

Stauräume

Davon hat man nie genug...Stauräume. Wir haben versucht möglichst viele und möglichst leicht zugängliche Stauräume ins Ogermobil einzubauen. Die Stauräume für alles was stinkt oder Auslaufen kann, wie Öle und Fette befinden sich Außen.

Werkzeug und andere schwere Teile sind in den Sitzbänken untergebracht. Leichte Ausrüstungsteile wie Kleidung und Bettwäsche sind in den Oberschränken verstaut... Man sieht, wir tun fast alles für einen tiefen Schwerpunkt. Aus optischen Gründen sind die Fronten der Schränke aus Alu-Platten mit einer Buchenholzeinfassung konstruiert.

Etappe 9 : 2021 -> Arabische Halbinsel
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